Blutfreitag (Hochschule geschlossen), vorlesungsfrei
Die Geschichte des Blutritts
Wahrscheinlich schon vor dem 16. Jahrhundert hat sich in Weingarten der Brauch ausgebildet, am Freitag in der Bittwoche, also am Freitag nach dem Fest Christi Himmelfahrt, die Flurprozession mit Pferden abzuhalten und dabei statt dem üblichen Kreuzpartikel die Heilig-Blut-Reliquie mitzuführen. Diese Form der Segnung von Land und Leuten wird noch immer am sogenannten Blutfreitag durchgeführt. Der Blutritt war bis ins 17. Jahrhundert mit einer Grenzumgehung des Gebiets von Weingarten verbunden. Dabei zogen die Väter mit ihren volljährig gewordenen Söhnen und erteilten ihnen an markanten Punkten Ohrfeigen. Der Blutritt wurde 1529 erstmals schriftlich erwähnt und bereits damals als Brauch „von alt her“ bezeichnet.
Längst gilt dieser oberschwäbische Feiertag mit seinen über 2500 Reitern und ebenso vielen Musikanten als die größte und wohl auch älteste Reiterprozession Europas, die jedes Jahr mehrere Tausend Wallfahrer und Besucher zählt und traditionell am Abend von Christi Himmelfahrt mit der Festpredigt in der Basilika und der großen Lichterprozession zum Kreuzberg beginnt.