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Vortrag
Prof. Dr. Julia Wege

Kriminalität im Wandel und warum Fernsehkommissare scheitern würden

B 309 / 310
Gebäude B
Leibnizstr. 12
88250 Weingarten
Öffentlichkeit
Studienanfänger
Studieninteressierte
Beschäftigte
Professorenschaft
Studierende
Andreas Stenger, Julia Wege, Uwe Stürmer
Kriminalität im Wandel und warum Fernsehkommissare scheitern würden - ein Vortrag von Andreas Stenger, Julia Wege und Uwe Stürmer
Quelle:
LKA Baden-Württemberg, RWU, Polizeipräsidium RV

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Early-Night Social-Talk lädt die Fakultät S für Soziale Arbeit Gesundheit und Pflege am 15. Dezember um 19:30 Uhr zum Vortragsabend “Kriminalität im Wandel und warum Fernsehkommissare scheitern würden” in die RWU Hochschule Ravensburg-Weingarten ein. Die Referenten der Veranstaltung sind der Ravensburger Polizeipräsident Uwe Stürmer und der Präsident des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg Andreas Stenger.

Faszination Krimi: Kein zweites Land zeigt so viel ungehemmte Lust auf Verbrechen und Totschlag wie wir Deutschen. Neben einer beinahe unendlichen Vielzahl von Krimis im Fernsehen beschäftigen sich noch etliche Serien, Dokumentationen und Podcasts mit wahren Kriminalfällen. Das True-Crime-Genre hat Konjunktur. Offensichtlich besteht ein schon fast unstillbares Interesse an der Polizeiarbeit, an Opfern, Tätern und Verbrechen. Was aber unterscheidet nun die Fiktion in Film und Literatur von der Realität und dem Alltag der „echten“ Ermittlerinnen und Ermittler? 

Die beiden baden-württembergischen Polizeipräsidenten Uwe Stürmer und Andreas Stenger gehen dieser Fragestellung in ihrem Vortrag mit viel Erfahrungswissen und kriminalistischer Akribie auf den Grund. 

Es wird deutlich, echte Ermittlungen bestehen mehr aus mühsamer Puzzlearbeit denn aus actiongeladenen Einsätzen. Und das kommt nicht von ungefähr, denn Täter aus allen Kriminalitätsbereichen sind heutzutage mit hoher Mobilität zumeist grenzüberschreitend aktiv. Sie nutzen modernste Kommunikationstechnologien und die ganze Bandbreite digitaler Möglichkeiten, um ihre Straftaten zu begehen. 

Die beiden Polizeipräsidenten stellen dar und belegen, warum in der modernen Kriminalitätsbekämpfung in einer globalen und digital vernetzten Gesellschaft kaum noch Platz für Einzelkämpfer ist. Die innovativen Methoden der Kriminalistik und Kriminaltechnik kommen vielmehr in interdisziplinären Expertenteams zur Anwendung. Denn nur so ist es möglich, komplexe forensische Fragestellungen ganzheitlich zu lösen und Ermittlungserfolge zu erzielen. Dabei spielen vielfältige digitale Spuren ebenso eine oftmals entscheidende Rolle wie der Informationsgehalt aus mikroskopisch winzigen materiellen Spuren in der analogen Welt. 

Anhand praktischer Fälle wird deutlich, warum im Arbeitsalltag der Kripo die Fallaufklärung nicht innerhalb einer Sendezeit von 83 Minuten gelingen kann. Im Rahmen der Veranstaltung sollen auch die sozialen Aspekte von Tätergruppen und den Auswirkungen für die Opfer aus polizeilicher und sozialarbeiterischer Perspektive diskutiert werden. Am Ende der Veranstaltung gibt es die Möglichkeit für Fragen und Austausch. Der Eintritt ist kostenfrei.

Die Veranstaltung wird von Frau Prof. Dr. Julia Wege moderiert.