Freie, geheime, universelle und gleichberechtigte Wahlen sind das Kernelement von Demokratien. In den meisten Fällen erfolgt die Stimmabgabe auf Papier (d.h. Abstimmungen werden entweder im Wahllokal oder zu Hause auf Papier abgegeben und dann per Post an einen zentralen Ort gesendet). Aufgrund der Pandemie überlegen jedoch immer mehr Wahlvorstände den Einsatz von Online-Wahlsystemen und einige haben bereits über das Internet gewählt. Insbesondere in Deutschland werden häufig sogenannte Black-Box-Abstimmungssysteme eingesetzt, während Forscher „Ende-zu-Ende“ verifizierbare Online-Wahlsysteme vorschlagen. In diesem Vortrag wird Melanie Volkamer über die Risiken von Blackbox-Abstimmungssystemen sowie die Chancen und Herausforderungen von Ende-zu-Ende verifizierbaren Online-Wahlsystemen sprechen.
Prof. Dr. Melanie Volkamer ist Professorin des Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Sie leitet die Forschungsgruppe SECUSO (Security*Usability*Society). Im Mittelpunkt ihrer Security und Privacy Forschung steht der Mensch. Es werden Methoden zur Entwicklung und Evaluation von benutzerfreundlichen sicherheits- und privatsphäreschützenden Maßnahmen sowie von effektiven Awareness-, Education- und Trainingsmaßnahmen erforscht.
Sie ist Autorin von über 200 wissenschaftlichen Beiträgen auf Konferenzen und in Journals. Sie war zudem als Wahlbeobachterin der OSCE in Estland, diente als Expertin für elektronische Wahlen am Bundesverfassungsgericht und hat immer wieder den Europarat im Kontext des Einsatzes von ICT bei Wahlen beraten.