Fast nichts geht heute noch ohne Informatik. Doch wie bildet man für einen derart vielfältigen Technologiesektor mit immer kürzeren Innovationszyklen die künftigen Expert*innen aus? Mit dieser Frage befasste sich Ende November ein Symposium an der RWU Hochschule Ravensburg-Weingarten.
Zwei Schwerpunkte waren für die Tagung „Informatik-Studiengänge im Wandel: Herausforderungen, Chancen, Lösungsansätze“ gesetzt: Die Gewinnung neuer Studierenden und die Folgen der Künstlichen Intelligenz für die Lehrpläne von Informatik-Studiengängen. Gefördert wurde das Symposium vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.
Vertreter*innen von 18 Hochschulen aus Süddeutschland, der Schweiz, Österreich und Liechtenstein waren der Einladung nach Weingarten gefolgt. Begrüßt wurden sie dort vom Dekan der Fakultät Elektrotechnik und Informatik, Professor Dr. Bela Mutschler und dem Prorektor für Studium und Lehre, Professor Dr. Sebastian Mauser. „Diese Formate des Austauschs sind nicht nur geeignet, gemeinsam Lösungen zu diskutieren, sondern auch, um nochmal einen Schritt zurückzutreten und die Herausforderung gründlich zu analysieren und zu verstehen“, so Bela Mutschler.
Vernetzung, von der alle Seiten profitieren
Dr. Imke Buß vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg betonte in ihrem Grußwort, dass das Land aktuell zwei Millionen Euro in die Attraktivierung der MINT-Studiengänge investiere. Neben der Schnittstelle zwischen Schule und Hochschule gehe es dabei vor allem um die Weiterentwicklung der Lehrinhalte. „Für beide Bereiche ist ein Austausch, wie er hier an der RWU stattfindet, essentiell. Sie als die Fachleute in den Studiengängen diskutieren diese Themen ja bereits. Von der Vernetzung profitieren alle Seiten“, so Imke Buß.
Der Impulsvortrag zum ersten Themenblock „Studiengangsmarketing“ kam von Sandra Herkle. Sie leitet die Kommunikation und das Marketing im Departement Informatik an der ETH Zürich. Die Zahl der Informatik-Erstsemester an der ETH sei in den vergangenen 40 Jahren von 100 auf knapp 450 gestiegen. Zudem sei es gelungen, den Frauenanteil signifikant zu steigern.
Welche neuen Kompetenzen Informatiker*innen in Zeiten von KI benötigen.
Der Nachmittag stand dann im Zeichen der Künstlichen Intelligenz. Der Impulsvortrag dazu kam von Professor Dr. Marius Hofmeister, der an der RWU den Bachelor-Studiengang Angewandte Informatik leitet und für die Organisation der Tagung zuständig war. Im Zentrum seines Inputs stand die Auseinandersetzung mit der Frage, welche neuen Kompetenzen Informatikerinnen und Informatiker in Zeiten von KI benötigen.
Journalistisch wurde die Veranstaltung begleitet vom Deutschlandfunk, der das Symposium in seinem Bildungsmagazin "Campus & Karriere" zum Thema machte. In der abschließenden Runde waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einig in dem Wunsch, die Treffen und den sinnstiftenden Austausch in dieser Runde zu verstetigen.
Text: Christoph Oldenkotte / Hannes Gilch / Prof. Dr. Marius Hofmeister