Eberhard Heber war ein Ingenieur, dessen Herz zeitlebens für die Energietechnik, im Speziellen für die Wasserkraft, schlug. Sogar seinen Ruhestand nach fast 40 Jahren Berufserfahrung nutzte er dazu, Studierende der Hochschule Ravensburg-Weingarten (RWU) an seinem Erfahrungsschatz teilhaben zu lassen. Im Alter von 80 Jahren ist Eberhard Heber gestorben und bedachte in seinem Testament die RWU. Es soll eine Stiftung entstehen, die Projekte und studentisches Leben an der RWU fördert.
Eberhard Heber hatte 1968 in Berlin sein Maschinenbaustudium abgeschlossen und war als junger Ingenieur zur Escher Wyss AG nach Ravensburg gekommen. Bis 2006 arbeitete er für den Hersteller von Wasserturbinen, der mittlerweile als Andritz Hydro GmbH firmierte. Mit seinem umfangreichen Wissen unterstützte Heber auch die Entwicklung des Labors für Energie- und Strömungstechnik an der RWU, das heute mit verschiedenen Turbinen und einem Windkanal über eine ausgezeichnete Ausstattung verfügt.
Engagierte Weitergabe des Wissens an die jüngere Generation
Darüber hinaus begleitete er zahlreiche studentische Projekte und Abschlussarbeiten im Bereich der Wasserkraft. Für die engagierte und überaus fundierte Weitergabe seines Wissens an die jüngere Generation wurde Heber 2013 mit der Ehrennadel der Hochschule Ravensburg-Weingarten geehrt. Dass ihm diese Zusammenarbeit viel bedeutete, unterstreicht Eberhard Heber auch noch nach seinem Tod: Er vermacht der RWU 750.000 Euro sowie eine Eigentumswohnung in Weingarten, die dem Studium und der Forschung an der RWU zugutekommen sollen.
„Es ist tief beeindruckend, wenn sich jemand zeitlebens so unmittelbar für Lehre und Wissenschaft engagiert und darüber hinaus sein ganzes Vermächtnis der Ausbildung junger Menschen zur Verfügung stellt“, so der Rektor der RWU, Professor Dr. Thomas Spägele. „Wir freuen uns sehr über dieses Geschenk und werden den Wunsch Eberhard Hebers gewissenhaft in die Tat umsetzen.“ Die RWU plant in Sachen Stiftungsgründung mit einer bestehenden Einrichtung im Landkreis eine Basis zu schaffen, die neben dem Andenken auch zukünftige Zustiftungen und Spenden ermöglicht.
Text: Christoph Oldenkotte