Weingarten – Professor Dr. Markus Schneider ist neuer Leiter des Instituts für Künstliche Intelligenz (IKI). Am 1. März 2021 trat er das Amt an der Hochschule Ravensburg-Weingarten (RWU) an und löst damit Professor Dr. Wolfgang Ertel ab, der dem Institut seit seiner Gründung vorstand.
Markus Schneider studierte von 2003 bis 2007 Informatik an der RWU und entdeckte dort die künstliche Intelligenz für sich. Seinen Masterabschluss machte er an der Universität Sydney, um im Anschluss nach Deutschland zurückzukehren. Er promovierte an der Universität Ulm in Kooperation mit der RWU, war als Softwareentwickler bei Bosch SI und als Algorithmiker bei ifm syntron GmbH tätig. Im März 2020 wurde er als Professor für Elektrotechnik und Informatik an die RWU berufen.
„Wir können mit KI den Menschen helfen“
Das IKI neu erfinden möchte Markus Schneider nicht. „Ich übernehme von meinem Vorgänger ein hervorragendes Institut. Wir haben einen erfolgreichen Schwerpunkt auf dem Thema Serviceroboter. Den will ich bewahren.“ Dabei gehe es unter anderem darum, ältere Menschen oder Menschen mit Beeinträchtigungen zu unterstützen und ihnen einen selbstbestimmten Alltag zu ermöglichen.
Gestaltungsraum sieht er trotzdem. „Ich möchte ein zweites Standbein in der Medizin etablieren“, sagt Markus Schneider. Eine Kooperation zwischen dem IKI und der Uniklinik Essen sei gerade im Aufbau. Geforscht werden soll an der Erkennung von Prostatakrebs durch die KI-gestützte Auswertung von MRT-Bildern. „Die Tätigkeiten der Menschen sollen ergänzt und Fehler vermieden werden. Wir können mit dem Einsatz von KI den Menschen helfen.“
Gesellschaftsthema Künstliche Intelligenz
Auch in der Wirtschaft wird immer mehr Interesse am Einsatz von KI bekundet. Hier sieht Markus Schneider Chancen für mehr Zusammenarbeit. „Ich möchte die Kooperationen mit den lokalen Unternehmen und den Wissenstransfer vom Campus in die Wirtschaft stärken."
Mehr und mehr Unternehmen würden für sich die Notwendigkeit erkennen, künstliche Intelligenz in ihre Prozesse einzubinden. „Viele haben aber derzeit nicht die Möglichkeit oder die Ressourcen entsprechende Strukturen aufzubauen. Da bieten Kooperationsprojekte oder studentische Abschlussarbeiten eine Chance, von der beide Seiten profitieren.“
Einheit von Forschung und Lehre
„Wir zeigen hier am Institut, dass Hochschulen für angewandte Wissenschaften erfolgreich Forschung betreiben“, sagt Markus Schneider. Das sei auch ein Gewinn für die Studierenden. „Wir haben nicht nur die Qualifikation, gute Wissenschaft zu machen, wir können diese Qualität auch vermitteln. Das Institut bietet den Studierenden die Möglichkeit, in die Forschung einzusteigen um eine akademische Laufbahn weiterzuverfolgen. Mit unseren Kooperationen in die Wirtschaft vermitteln wir unsere Studierenden aber auch erfolgreich in den Arbeitsmarkt.“
Text: Michael Pfeiffer