Weingarten – Ingenieurinnen und Ingenieure braucht das Land. Nicht nur Deutschland, sondern die ganze Welt. Um die Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen, braucht es schlaue und kreative Köpfe, die innovative Ideen entwickeln. Bevor sie das tun, müssen sie ausgebildet werden – zum Beispiel an der RWU.
Internationales Maschinenbaustudium
Zum Sommersemester 2023 startete an der Hochschule Ravensburg-Weingarten (RWU) eine neue Studienvariante im Maschinenbau: International Project Engineering. Neun Studierende, größtenteils aus Asien und der Türkei, nahmen ihr Studium auf. Dabei handelt es sich um eine internationale und englischsprachige Variante des klassischen Maschinenbaustudiums. Den angehenden Ingenieurinnen und Ingenieuren werden dabei nicht nur Grundlagen des Maschinenbaus und der Produktionstechnik vermittelt, sondern darüber hinaus auch ingenieurswissenschaftliche und betriebswirtschaftliche Themen sowie digitales Knowhow. Die Wahlmöglichkeiten während des Studiums bieten den Studierenden die Möglichkeit, sich interdisziplinär auf verschiedene Berufsfelder vorzubereiten.
In den ersten vier Semestern ist die Kurssprache Englisch. So werden auch diese Sprachkenntnisse gefördert. Studierende, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, erwerben entsprechende Deutschkenntnisse während ihrer Zeit an der RWU. Des Weiteren werden interkulturelle Kompetenzen vermittelt, beispielsweise durch den Kontakt und Austausch mit anderen Studierenden sowie durch Auslandserfahrungen.
Arbeitswelt der Zukunft
„Der Studiengang wurde in Zusammenarbeit mit drei Firmen entwickelt, nämlich Bosch, B. Braun und Osram“, sagt Professor Dr. Ralf Stetter, der die Studienvariante an der RWU leitet. „Eine Besonderheit ist die Kooperation mit dem Penang Skills Development Center (PSDC) in Malaysia.“ Dabei sind die Studierenden das dritte und vierte Semester in Malaysia: Sechs Monate absolvieren sie als Praxissemester in einem der Standorte der Kooperationsfirmen, die weiteren sechs Monate im PSDC für Kurse zur digitalen Produktion und Industrie 4.0. In der Regel absolvieren die Studierenden ihr Praxissemester entweder in einem Partnerunternehmen in Deutschland oder im nicht-deutschsprachigen Ausland.
„Unser Ziel ist es, die Studierenden nicht nur für den deutschen, sondern für den internationalen Arbeitsmarkt auszubilden. Dabei liegt unser Fokus vor allem auf Fabrikplanung und Automatisierung“, erklärt Ralf Stetter. Weitere inhaltliche Schwerpunkte sind internationales Projektmanagement, Fertigungs- und Montageprozesse.
International anerkannter Abschluss
Der Studiengang International Project Engineering richtet sich mit seiner internationalen Ausrichtung und der englischen Sprache nicht nur an internationale Studierende, sondern gleichermaßen auch an deutsche, die auf Englisch studieren möchten. „Durch unsere praxisnahe Lehre haben unsere Absolventinnen und Absolventen beste Chancen nicht nur auf dem nationalen, sondern auch auf dem internationalen Arbeitsmarkt“, berichtet Ralf Stetter. Nach sieben Semestern erhalten die Studierenden den international anerkannten Abschluss Bachelor of Engineering und haben damit beste Aussichten in zahlreichen Branchen.
Text: Lisann Gauß