Weingarten – Die Welt rückt zusammen und die Hochschule Ravensburg-Weingarten (RWU) ist mittendrin. Das internationale Profil zu schärfen, ist erklärtes Ziel der Hochschulleitung und seit 2008 ist die International Academy (IA) ein Grundpfeiler dieser Ausrichtung. Jetzt erfuhr sie einen Neustart. Das Programm wurde aktualisiert und wendet sich ausdrücklich an alle Studierenden der RWU.
Das globale Profil schärfen
Gegründet wurde die International Academy ursprünglich als Kooperation mit dem SIIT in Bangkok. Gemeinsam wurde ein Doppelabschluss angeboten. „Diesen Abschluss gibt es aber nicht mehr, und der International Academy fehlte seitdem ein wenig das Ziel“, sagt Barbara Niersbach, die als Auslandsbeauftragte für die internationale Vernetzung der Fakultät Technologie und Management zuständig ist.
Internationale Lehre und regionaler Praxisbezug
Wie schafft man es, vom familiären Campus in Oberschwaben aus, namhafte Unis in der ganzen Welt als Partner zu gewinnen? „Indem wir uns auf eigene Stärken besinnen: Unseren Praxisbezug“, sagt Barbara Niersbach. „Damit setzen wir uns von den Universitäten ab und das überzeugt international.“
Um diese Stärke zu nutzen, wurden die Inhalte der International Academy umgestaltet und ausgebaut. „Wir haben namhafte, regionale Industriepartner ins Boot geholt. Mit ihnen gemeinsam können Projekte in der Praxis umgesetzt werden“, sagt die Professorin für International Business Management Die Unternehmen würden wiederum von der internationalen Kompetenz profitieren. „Solche Gelegenheiten zum Networking sind uns besonders wichtig.“ Auch Gastvorträge aus der Industrie seien nun fester Bestandteil der IA.
Den internationalen Input gewinnt die IA nicht nur durch Studierende aus aller Welt. Auch die Lehre sei global und divers aufgestellt, sagt Nayan Kadam, Koordinator der Academy. „Dozentinnen und Dozenten unserer Key-Partner-Universitäten werden online und hoffentlich bald auch in Präsenz lehren.“ Mit dabei sind Universitäten aus Thailand, Spanien und Ungarn. Die Lehre findet konsequent auf Englisch statt.
Für alle Studierenden offen
Internationale Lehre und Kurse auf Englisch – davon sollen an der RWU alle profitieren können. „Wir brauchen so ein Angebot auch für unsere eigenen Studierenden“, sagt Barbara Niersbach. Ziel sei es, neben der Vermittlung von Kompetenzen, Lust auf mehr Internationalität zu machen. „Die Studierenden erweitern ihren kulturellen Horizont und verbessern ihre Englischkenntnisse. Der nächste Schritt kann dann ein Auslandssemester sein.“
Austauschstudierende und Studierende business-verwandter Fächer bekommen nach erfolgreicher Teilnahme einen „Letter of Attendance“ ausgestellt. Dafür ist es notwendig, Module mit insgesamt 30 ECTS zu belegen. Die einzelnen Veranstaltungen wie auch die Sprachkurse mit Business-Fokus stehen jedoch Studierenden aus allen Fachrichtungen offen und sind als Wahlfächer belegbar. Ob akademisch, wirtschaftlich, sozial oder kulturell: Die Studierende sollen die Gelegenheit zu einer vielseitigen Entwicklung haben, betont Nayan Kadam. „Das Modul-Angebot ist wie ein Büffet. Die Studierenden können sich das aussuchen, was sie interessiert.“
Text: Michael Pfeiffer