Jedes Jahr findet in Kanada ein internationaler Wettbewerb für Studierende statt, bei dem die teilnehmenden Teams einen Marsrover entwerfen und konstruieren. In diesem Jahr tritt zum ersten Mal ein Team aus Deutschland bei der „Canadian International Rover Challenge“ (CIRC) an: Studierende der Hochschule Ravensburg-Weingarten.
Der Hochschulgruppe „Rover 2 Mars“ (R2M) gehören Bachelor- und Masterstudierende aus verschiedenen Fachbereichen wie Elektrotechnik, Maschinenbau, Management, Mediendesign und Soziale Arbeit an. So vielfältig wie die Studiengänge, in denen die Teammitglieder eingeschrieben sind, sind auch die Länder aus denen sie kommen: Israel, China, Südkorea, Deutschland, Indien, USA, Aserbaidschan, Mauritius, Mexiko, Südafrika, Nepal, Kenia und Botswana. Und auch der Frauenanteil im R2M-Team ist beeindruckend, knapp die Hälfte der Mitglieder sind Studentinnen. Zwei Elektrotechnik-Studentinnen haben das Team gegründet. „Wir möchten mehr junge Frauen für Ingenieurwissenschaften und Technik begeistern“, erzählt Teamleiterin Su-In Hwang.
Regelmäßige Teilnahme bei Rover-Wettbewerben
Doch worin besteht die Arbeit des internationalen Teams? Die Studierenden bauen einen Rover, der komplexe Mechanik und fortgeschrittene Softwareentwicklung vereint. So soll der Rover am Ende in der Lage sein, unter realen Bedingungen auf dem Mars verschiedene Missionen sowohl manuell als auch autonom durchführen zu können. Er soll Proben entnehmen und analysieren können, sowie kontaminiertes Gelände erkennen und gegebenenfalls einen Astronauten finden und in Sicherheit bringen können.
Zudem soll ein Fundament für nachfolgende Studierende geschaffen werden, sodass das R2M-Team aus Weingarten regelmäßig bei Rover-Wettbewerben auf der ganzen Welt teilnehmen kann. „Das Projekt hat eine unglaubliche Dynamik entwickelt“, freut sich Dr. Markus Pfeil. Er ist Professor an der Fakultät Elektrotechnik und Informatik der Hochschule Ravensburg-Weingarten und unterstützt das Team. „Bereits einen Monat nach der Gründung hatten die beiden Teamleiterinnen Daniel Heimann und Su-In Hwang rund dreißig weitere Studierende vom Projekt überzeugen können“, so Pfeil.
Sponsoren zur Unterstützung gesucht
Neben den zahlreichen technischen Herausforderungen, die der selbst konstruierte Marsrover erfüllen soll, gibt es eine weitere große Herausforderung für die Studierenden: Die Konstruktion des Rovers soll nicht komplett von der Universität oder Hochschule finanziert werden. Daher ist das Team auf der Suche nach Sponsoren. „So können wir auch auf die Erforschung der Weltraumtechnik aufmerksam machen“, sagt Teamleiterin Daniel Heimann. Denn gerade in Deutschland seien internationale Rover-Wettbewerbe noch relativ unbekannt.
Am 22. Mai wird das R2M-Team den selbst konstruierten Marsrover der Öffentlichkeit vorstellen. Welche Teammitglieder im August dann nach Kanada fliegen und den Rover beim Wettbewerb präsentieren werden, steht allerdings noch nicht fest.