Welche Einstellung zur Psychotherapie hat die Bevölkerung? Wird sie abgelehnt oder überwiegend akzeptiert? Welche Bevölkerungsgruppen stehen einer Psychotherapie kritisch gegenüber und welche Gründe hat das? Mit Fragen wie diesen beschäftigten sich Miriam Sauter und Denise Wenger in ihrer Bachelorarbeit zum Thema (Ent-) Stigmatisierung von Psychotherapie. Dazu werteten sie Umfragen zwischen den Jahren 2012 und 2021 aus, um die Entwicklungen der Einstellungen auswerten zu können. Das Fazit ihrer Auswertung: Die Akzeptanz psychotherapeutischer Angebote hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen.
„Das ist ein positives Zeichen für unsere Gesellschaft“, sagte der Weingartner Oberbürgermeister Clemens Moll, der im Namen der Stadt Weingarten den Preisträgerinnen ihre Urkunden überreichte. „Nicht zuletzt durch den deutlichen Anstieg psychischer Erkrankungen während der Pandemie wurde deutlich, wie zentral, wie nah uns dieses Thema ist.“ Darum sei es umso wichtiger, Therapiemöglichkeiten wie die Psychotherapie zu entstigmatisieren, sagte der Oberbürgermeister.
„Sprachlich ausgezeichnet, wissenschaftlich anspruchsvoll“
Die beiden Preisträgerinnen nahmen ihre Urkunden freudestrahlend entgegen. „Es gab keinen Satz, an dem wir nicht zusammen gefeilt haben“, erinnerte sich Miriam Sauter. „Gemeinsam eine Bachelorarbeit zu schreiben bedeutet auch einen größeren Umfang“, sagte Denise Wenger. „Aber gerade die enge Zusammenarbeit hat es uns ermöglicht, tief in die Thematik einzutauchen.“
Professor Dr. Jörg Wendorff, der zusammen mit Professor Dr. Martin Binser die Abschlussarbeit betreute, freute sich über die Auszeichnung seiner beiden ehemaligen Studentinnen. Bereits in Seminaren und Vorlesungen seien ihm die beiden sehr positiv aufgefallen durch ihre Neugier und die Fragen, die sie stellten. „Und die Bachelorarbeit ist wirklich hervorragend. Sprachlich ausgezeichnet, wissenschaftlich anspruchsvoll“, ergänzte Jörg Wendorff. Auch Michael Eggart, der als akademischer Mitarbeiter der Fakultät S während des Schreibprozesses beratend zur Seite stand, schloss sich den Gratulanten an.