Tillmann Pfaue, Leiter des Technischen Betriebs, wurde für seine 25-jährige Tätigkeit im öffentlichen Dienst geehrt. Rektor Professor Dr. Thomas Spägele und Kanzler Henning Rudewig dankten ihm für die langjährige Zusammenarbeit und überreichten die Dankesurkunde des Landes Baden-Württemberg.
Rund zwanzig Jahre ist Tillmann Pfaue bereits als Mitarbeiter an der RWU. „Ich bin ein Hausgewächs“, sagt der 49-Jährige, der 1996 als Student nach Weingarten kam. Davor hatte er die Ausbildung zum physikalisch-technischen Assistenten absolviert und an der Universität Stuttgart gearbeitet.
Vom Studium in den Technischen Betrieb
An der Hochschule Ravensburg-Weingarten studierte Tillmann Pfaue Physikalische Technik. „Ich wollte nicht zu fachspezifisch werden und mit dem Studium war ich breit aufgestellt.“ So breit aufgestellt, dass es ihn nach seinem Abschluss 2001 zunächst ins Rechenzentrum der Hochschule und dann als Laboringenieur in die Fakultät T verschlug, wo er unter anderem das Elektronikpraktikum betreute. An die Zeit in der Lehre erinnert er sich gerne. „Manchmal haben mir die Studierenden gesagt, dass sie erst im Labor verstanden haben, worum es in der Vorlesung eigentlich ging. Das war schon eine Bestätigung.“
Als dann 2008 die Stelle für den Leiter des Technischen Betriebs ausgeschrieben wurde, habe er lange überlegt. „Die Vielseitigkeit hat mich gereizt und dann habe ich beschlossen: Das ist jetzt die Chance.“ Auch wenn ihm die Lehre im Labor zu Beginn gefehlt habe, dass die Entscheidung die richtige war, daran scheint es keinen Zweifel zu geben. Er bewarb sich und bekam eine Zusage.
Die Arbeit im Technischen Betriebs hat sich seitdem verändert. Mehr Gebäude, mehr Studierende und Lehrende, mehr Organisationsaufwand. „Der Arbeitsschutz nimmt einen höheren Stellenwert ein als früher und auch die Bedürfnisse der Studiengänge werden anspruchsvoller“, sagt Tillmann Pfaue. Ich verbringe mehr Zeit am Schreibtisch, am Computer und am Telefon.“
Der größte Einschnitt in den Arbeitsalltag der letzten Jahre ist Corona. Gemeinsam mit der Arbeitssicherheit und der Betriebsärztin war auszuloten, was noch geht, was vertretbar und sicher oder nicht mehr möglich ist. Hygienekonzepte, Corona-Verordnungen: Seit einem Jahr der neue Alltag. „Da sind aber auch noch viele andere beteiligt, etwa wenn es um die Prüfungen geht“.
"Kein Tag ist wie der andere"
Die Pandemie ist ein Beispiel dafür, was den Job für Tillmann Pfaue so reizvoll macht: Immer wieder müsse er sich in neue Themen einarbeiten, sich mit neuen Fragen und Problemen auseinandersetzen. „Das ist die Herausforderung und das macht die Arbeit auch so interessant. Kein Tag ist wie der andere.“ Sich immer wieder auf Neues einzustellen, hält geistig fit, die Touren über den Campus körperlich, sagt Tillmann Pfaue. Egal ob Baustellen geplant, Umzüge organisiert oder auf Wasserschäden reagiert werden muss – er muss überall sein. Dabei entwickelt sich auch eine Beziehung zum Campus und den Gebäuden. „Es ist nicht meine Hochschule, das weiß ich, aber ich fühle mich für sie verantwortlich.
Einen Lieblingsort oder ein Lieblingsgebäude hat Tillmann Pfaue nicht. „Jedes Gebäude, jeder Ort auf dem Campus hat seine Geschichte und jedes seinen Charme.“ Manchmal sei der offensichtlicher, wie um den Mensapark und das Ensemble an der Lazarettstraße, manchmal eher verborgen. Behandelt werden natürlich alle gleich.
„Wir rechnen bei den Gebäuden etwa mit 30 und 40 Jahren zwischen den Renovierungen. In dem Zeitraum gibt es dann kleinere Umbauten, klar, aber das ist der Lebenszyklus von dem wir ausgehen“, erklärt Tillmann Pfaue. Die Arbeit erfordert das Denken in langjährigen Prozessen. „Wenn was gemacht wird, dann soll das Hand und Fuß haben. Ich will Probleme ordentlich und langfristig lösen, nicht mal schnell und nur bis morgen. Damit mache ich mir dann auch die eigene Arbeit in der Zukunft leichter.“
Mit Voraussicht arbeiten, die Ernte vorbereiten und dann erst später einholen, damit beschäftigt sich Tillman Pfaue auch gerne privat. In seiner Freizeit baut er Gemüse an. „Nach der Arbeit zwei Stunden Unkraut jäten, das entspannt und macht den Kopf frei. Beim Gärtnern brauchst du einen langen Atem, musst über ein paar Jahre hinweg denken. Der Garten und der Boden, die brauchen Zeit.“
Text: Michael Pfeiffer