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I3L

Projektorientierte Lehre – Entstehung eines Sammelbandes

Buch Projektorientierte Lehre an Fachhochschulen
Druckexemplar des ersten Sammelbandes der RWU.
Quelle:
RWU (AW)

Ende 2023 wurde das Buch „Projektorientierte Lehre an Hochschulen angewandter Wissenschaften. Ein multiperspektivischer Zugang“ veröffentlicht. Herausgeber sind die RWU-Angehörigen Franziska Preiß, Professorin Dr. Heidi Reichle und Professor Dr. Jörg Wendorff. Unter ihrer Leitung schrieben über 15 Autorinnen und Autoren, darunter auch zwei Angehörige der Pädagogischen Hochschule Weingarten, vielfältige Beiträge zum Thema. Zu den Autorinnen und Autoren zählen auch Mitarbeitende und Studierende.

Von der Idee bis zur finalen Veröffentlichung

Der Ursprung des Projekts liegt bereits im Jahr 2019, in dem das Institut für innovative Lehre (I3L) gegründet wurde. Damals brachten Mitarbeitende aus der Hochschuldidaktik der RWU ihre Beiträge für einen Kongress unter dem Titel „Projektorientierte Lehre“ zusammen. In diesem Bereich wuchsen in den letzten Jahren Wissen und Expertise an der RWU stetig an. Damit dieses nicht verloren geht, kam die Idee auf, das Ganze in Form eines Sammelbandes zu bündeln.

„Das haben wir dann unter dem Dach des I3L gemacht, um eine Güte gewährleisten zu können“, so Franziska Preiß. „Schließlich ist auch das Fördern von Veröffentlichungen ein Ziel des Institutes“, so Jörg Wendorff, Leiter des I3L. Auch, wenn die Hauptzielgruppe des Sammelbandes Lehrende an Hochschulen sowie Lehramtsstudierende sind, war es den Herausgebern ein Anliegen, das bestehende Wissen einer breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. 2022 entstanden dann die ersten vollwertigen Beiträge für den Sammelband, welcher ein Jahr später im Springer Verlag veröffentlicht wurde. Es ist das bisher größte Projekt des I3L. Heidi Reichle hält fest: „Wir bieten den Lehrenden und Mitarbeitenden der RWU im I3L eine niederschwellige Möglichkeit zur Publikation".

Der Sammelband unterteilt sich in drei Themenblöcke: Neben dem Grundlagenteil gibt es Beiträge in Bezug auf die Ausgestaltung projektorientierer Lehre und Beispiele ihrer konkreten Umsetzung. Ursprünglich ist die Idee der projektorientierten Lehre auf das Architektenstudium Ende des 16. Jahrhunderts in Italien zurückzuführen. Damals mussten die Studierenden einen konkreten Entwurf für den Bau eines Gebäudes erstellen und diesen selbst vorstellen. Bis heute entwickelte sich dieser Ansatz stetig weiter, bis hin zu der im 20.Jahrhundert aufkeimenden Idee, komplett projektorientierte Studiengänge aufzubauen.

Einbindung projektorientierter Lehre an der RWU 

An Hochschulen angewandter Wissenschaften lässt sich in allen Studiengängen das Praxissemester wiederfinden, welches als Beispiel für projektorientierte Lehre betrachtet werden kann. „Projektorientierte Lehre ist eins der Kernelemente der Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Wir tragen den Praxisbezug bereits im Namen.“, so Heidi Reichle. Denn hier erfährt das bis dahin Gelernte der Studierenden praktische Anwendung. Ziel ist es, das Wissen mit Hilfe eigener Projektideen individuell einzusetzen. „Dabei können nicht nur die Lernenden profitieren, sondern auch die Lehrenden“, wie Franziska Preiß festhält. Auch Jörg Wendorff erläutert; „Speziell für die Studierenden ist es eine gute Möglichkeit sich aktiv Kompetenzen zu erarbeiten, die sie auch in der Praxis anwenden können“.

Projektorientierte Lehre ist dabei nicht nur eins von vielen didaktischen Mitteln, sondern fördert aktiv die Selbstwirksamkeit der Studierenden. Wissen wird erlebbar und ist kein reines „Konsumprodukt“. Die Lehrenden haben hier eine „moderierende“ Funktion und versuchen praxisnahe Projekte in die Lehre zu integrieren. Das Thema wird in den kommenden Jahren – nicht nur – die RWU weiter beschäftigen und so steht bereits ein nachfolgendes Buchprojekt in den Startlöchern: „Hochschule der Zukunft“, an dem wieder über 15 Autorinnen und Autoren beteiligt sein werden. 

 

Text:
Alec Weber