
Viele Studierende der RWU verfassen praxisnahe Bachelorarbeiten, die vor allem den Unternehmen der Region Bodensee-Oberschwaben helfen. Doch nicht nur Unternehmen profitieren aus der Forschungsarbeit der Studierenden, sondern auch Städte und ganze Regionen. Im Wintersemester 2024/25 wurde Helena Juhnovica – Absolventin des Bachelorstudiengangs Betriebswirtschaftslehre und Management – für ihre Abschlussarbeit für die Stadt Ravensburg ausgezeichnet. Sie erhielt für ihre Arbeit mit dem Titel „Das Publikum von morgen – Kulturmarketing für die Generation Z am Beispiel der Stadt Ravensburg für das Kulturamt Ravensburg“ den Preis der Stadt Ravensburg, der ihr bei der Absolventenfeier der Fakultät Technologie und Management überreicht wurde. Überzeugt hatten die Preisgeber vor allem die gesellschaftliche Relevanz des Themas und die Beachtung der kulturellen Teilhabe junger Menschen.
Für Ihre Bachelorarbeit hatte Helena Juhnovica eine ganz besondere Motivation: „Die Kulturentwicklungsplanung der Stadt Ravensburg griff zahlreiche gesellschaftliche Themen auf, darunter auch die Frage, ob und wie junge Menschen von den kulturellen Angeboten der Stadt erreicht werden. Daraus ergab sich für mich die besondere Gelegenheit, dieses Thema im Rahmen meiner Abschlussarbeit wissenschaftlich zu vertiefen. Als Teil der Generation Z war es mir zudem ein persönliches Anliegen, die Sichtweise junger Menschen einzubringen und gemeinsam Ideen für ein lebendiges und zugängliches Kulturangebot in Ravensburg zu entwickeln. Zu sehen, dass die Ergebnisse meiner Arbeit nun tatsächlich in die Kulturpolitik der Stadt einfließen, empfinde ich als besondere Anerkennung und als ermutigendes Zeichen dafür, wie viel Potenzial in echter Beteiligung liegt.“
Ziel: Kultur für die Generation Z attraktiv machen
Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Frage, wie die Stadt Ravensburg ihre Kulturangebote so gestalten und kommunizieren kann, dass sie für die sogenannte Generation Z – also junge Menschen im Alter von etwa 14 bis 29 Jahren – ansprechender werden. Denn: Kulturelle Teilhabe ist nicht nur ein individuelles Bedürfnis, sondern ein Menschenrecht. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, braucht es innovative Wege, um die Jugend als „Publikum von morgen“ zu erreichen.
Methodik: Theoretisch fundiert, praktisch erprobt
Helena Juhnovica kombinierte theoretische Grundlagen des Kulturmarketings mit einer intensiven Auseinandersetzung mit den Lebenswelten der Generation Z. Dazu analysierte sie die bestehende Kulturlandschaft in Ravensburg, sprach mit lokalen Kultureinrichtungen und führte zwei Fokusgruppen-Workshops mit insgesamt 16 Jugendlichen und jungen Erwachsenen durch. Die Teilnehmenden diskutierten offen über ihre Erfahrungen, Wünsche und Hürden im Zugang zu Kulturangeboten – und entwickelten kreative Ideen zur Verbesserung.
Ergebnis: 15 konkrete Handlungsempfehlungen
Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse entwickelte Helena Juhnovica 15 praxisnahe Maßnahmen, die dem Kulturamt Ravensburg als Leitfaden dienen können. Diese reichen von einer zielgruppengerechten Kommunikation über die Gestaltung niederschwelliger Angebote bis hin zu preislichen Anreizen für junge Menschen. Die Empfehlungen zeigen deutlich: Eine generationengerechte Kulturvermittlung ist möglich – wenn man junge Menschen ernst nimmt, sie einbezieht und ihnen Raum gibt, mitzugestalten.
Ein Gewinn für die Stadt – und für die kulturelle Zukunft
Die Auszeichnung durch die Stadt Ravensburg würdigt nicht nur die wissenschaftliche Qualität der Arbeit, sondern auch ihren konkreten Nutzen für die kommunale Kulturpolitik. Helena Juhnovica liefert mit ihrer Bachelorarbeit ein starkes Plädoyer für eine inklusivere und zukunftsorientierte Kulturarbeit – und macht damit deutlich, wie Hochschulforschung ganz praktisch zur Weiterentwicklung des gesellschaftlichen Lebens beitragen kann.
Herzlichen Glückwunsch an Helena Juhnovica zu dieser verdienten Ehrung und dem beeindruckenden Engagement für das kulturelle Morgen in Ravensburg!