Bereits zum zweiten Mal folgte eine Gruppe von Studierenden der RWU einer Einladung der Stadt Cherasco zu der Veranstaltung „Cherasco Storia“. Reiste Natalia De Pascale Speck im vergangenen Jahr noch als Lehrbeauftragte mit ihren Studierenden ins norditalienische Piemont, so tat sie es in diesem Jahr als neue Leiterin des Center for Languages and Intercultural Communication der RWU (CLIC).
„Für uns ist die Veranstaltung eine wunderbare Gelegenheit, mit den Studierenden der Italienischkurse durch Lektüre die Sprachkenntnisse zu vertiefen“, sagt die gebürtige Italienerin. „Zudem erfahren sie etwas über den wirtschaftlichen Kontext des Piemont und erleben die italienische Kultur.“
Die Veranstaltung „Cherasco Storia“ wird von der Gemeinde Cherasco organisiert mit dem Ziel „die Geschichte als grundlegende Disziplin jedes zivilen Zusammenlebens hervorzuheben und bei jungen Menschen die Leidenschaft für die Erforschung und Vertiefung der Vergangenheit zu fördern“, wie es im Programm heißt.
Geschichten und Geschichte
Der Vorbereitungskurs an der RWU umfasste nicht nur die Lektüre des preisgekrönten Buches und die Erkundung des historischen Kontextes, sondern auch die Lektüre von Materialien zur Vorbereitung auf die gastgebende Stadt und ihre Region.
Das Buch, das in diesem Jahr ausgezeichnet wurde, ist „Coffeeland“ von Augustine Sedgewick. „Der Text hat uns zum Nachdenken gebracht über den langen Weg, den der Kaffee physisch und historisch zurückgelegt hat, um in unsere Küchen und Cafés zu gelangen“, berichtet Natalia De Pascale Speck.
Erzählt wird die Geschichte von James Hill, der als junger Mann nach El Salvador kam und ein wahres Wirtschaftsimperium von der Kaffeeplantage über die Produktion bis zum Vertrieb gründete. Die Erzählung erstreckt sich über drei Generationen und wird in den historischen Kontext von El Salvador, den Vereinigten Staaten und schließlich in einen globalen Zusammenhang gestellt. Die sechs Studierenden der RWU hatten auch die Gelegenheit, sich direkt mit dem Autor zu unterhalten und ihn persönlich kennenzulernen.
Möglichkeit zum interkulturellen Austausch
Im weiteren Programm trafen die insgesamt 450 Studierenden, Schülerinnen und Schüler lokale Unternehmerinnen und Unternehmer, die mit ihnen über die Arbeitswelt und aktuelle Herausforderungen sprachen. „Neben dem kulturellen Programm und dem Austausch mit anderen Studenten aus der ganzen Welt, waren die Unternehmensbesichtigungen mein Highlight“, sagt Ellen Sugg, die an der RWU Betriebswirtschaftslehre und Management studiert. „Als BWL-Studentin war es für mich sehr interessant einen Eindruck von Unternehmen außerhalb Deutschlands wie Westport Fuel Systems oder Abet Laminati bekommen zu können.“
Auch die neue Leiterin des CLIC ist mit der Exkursion zufrieden: „Ich bin sehr dankbar, dass die Studierenden diese Erfahrung machen konnten, dass sie die Möglichkeit zu einem interkulturellen Austausch hatten. Das ist für künftige Führungskräfte in zunehmend internationalen Kontexten so wichtig“, sagt Natalia De Pascale Speck.