Interkulturalität erlebbar machen – dies war das große Ziel des Intercultural Sensitization Seminars, das an einem April-Wochenende an der Hochschule durchgeführt wurde. Rund vierzig Studierende aus elf verschiedenen Ländern verdienten sich mit der Teilnahme an dem eineinhalbtägigen Workshop einen wohlverdienten ECTS. Bereits in den vergangenen Jahren fand dieses Angebot des Sprachenzentrums (CLIC) großen Anklang. Das Besondere in diesem Semester? „Das Seminar wurde nicht wie bisher von einer externen Lehrperson, sondern von einem multikulturellen Team aus vier Studierenden vorbereitet und durchgeführt“, erzählt Fabienne Ronssin, Leiterin des CLIC. Sie selbst war ebenfalls beim Seminar dabei gewesen und hatte die Gruppe im Vorfeld bei der Organisation unterstützt. „Es hat alles sehr gut geklappt“, berichtet sie erfreut. Auch in Zukunft sollen wieder Studierende das Projekt leiten.
Neben verschiedenen kognitiven Inputs zu den Themen Kultur, Kommunikation, Wahrnehmung und Stereotype wurde ein besonderer Wert auf Spiele und Diskussionen gelegt, um Interkulturalität „fühlbar“ zu machen. Es wurden Bilder bestehend aus Quadraten gemalt, Karten gespielt, in erfundenen Sprachen gesprochen und Werbeplakate für Reisebüros entworfen. Hierbei kam der Spaß definitiv nicht zu kurz, auch wenn manchen Studierenden hin und wieder Verwirrung oder Unverständnis ins Gesicht geschrieben war. „Da diese Emotionen auch im Umgang mit Menschen aus anderen Kulturen unumgänglich sind, ist es wichtig, sie im Spiel wahrzunehmen und anschließend zu reflektieren, was zu diesen Gefühlen geführt hat“, erklärt Ronssin.
Eigene sowie fremde Kulturen besser kennenlernen
Daher wurde nach jeder Aktivität im Stuhlkreis diskutiert: Wie haben wir uns während des Spiels gefühlt? Haben wir ein solches Gefühl schon mal im Umgang mit verschiedenen Kulturen im Alltag erlebt? Wie können wir die Situation im Spiel auf das reale Leben übertragen? Welche Schlüsse ziehen wir daraus? Und wie können wir mit diesem Wissen interkulturellen Missverständnissen vorbeugen?
Durch diese Fragen angeregt diskutierten die Studierenden viel und lernten so ihre eigene sowie fremde Kulturen besser kennen. Durch die offene und wertschätzende Grundstimmung im Kurs wurde den Teilnehmenden stets ein offenes Ohr für ihre Fragen und Beiträge geschenkt. Auch im Wintersemester 2019/2020 plant das CLIC wieder ein Intercultural Sensitization Seminar, zu dem sich interessierte Studierende über das LSF anmelden können.
Studierende leiten das Projekt
Text:
Jana Schwab