Zum Einstieg in das Wintersemesters fand vom 05. - 12.10. 2019 eine Exkursion des 9. Semesters des Studienganges Pflege nach Norwegen statt. Unter der Leitung von Prof. Dr. Mischo-Kelling und Prof. Dr. Katja Hornung bekamen die Studierenden interessante Einblicke in das skandinavische Bildungs- und Gesundheitssystem. In Norwegen erfolgt das Studium der Gesundheits- und Krankenpflege, wie auch in Schweden und Finnland, bereits seit den 1980er-Jahren auf Hochschulniveau.
„Feeling International“
Den Auftakt bildete ein Besuch an der „OsloMet-Oslo Metropolitan University “- einer Universität mit 600 Pflegestudierenden im Herzen der Hauptstadt Norwegens. Die Dekanin des Studienganges, Frau Professor Gro Jamvendt berichtete über die Entwicklung von einer Hochschule für angewandte Wissenschaften zur Universität. Die Studierenden bekamen Gelegenheit das grosse Simulationslabor und die Möglichkeiten der interprofessionellen Lehre kennen zu lernen. Auch ein Austausch mit „Nursing students“ in geselliger Runde fand statt.
Ein Roboter zur Blutentnahme?
Der Studiengangsleiter der Fakultät für Technologie, Kunst und Design, Professor Tulpesh Patel stellte einen innovativen Studiengang vor. Im Rahmen eines interprofessionellen Moduls arbeiten Studierende aus Pflegestudiengängen mit Informatik- und Kunststudierenden an einer Aufgabenstellung. So sollen die verschiedenen Sicht- und Erfahrungswelten in die Produktentwicklung, wie beispielsweise einen Roboter zur Blutentnahme, einfließen können.
Reise nach Fredrikstad im Süden Norwegens
Nach zwei spannenden Tagen in Oslo reiste die Exkursionsgruppe weiter nach Fredrikstad. Am dortigen Ostfold University College erfolgten Besichtigungen der Hörsäle, sowie der bereits langjährig etablierten Simulationslabore für die Pflegestudierenden. In einem spontanen Simulationswettbewerb konnten die Weingartner Studierenden ihr Können bei der Reanimation unter Beweis stellen!
Ein niederschwelliges Gesundheitszentrum für den Notfall „Helsehuset“
In Norwegen wurde ein abgestuftes Versorgungsmodell für die Bevölkerung entwickelt. Ziel ist es, die Menschen so lange wie möglich zu Hause zu versorgen. Spezialisierte Pflege-, Rehabilitations- und Versorgungsdienstleister führen hierzu strukturierte Hausbesuche durch. Viele medizinische und pflegerische Massnahmen, welche in Deutschland in einem Krankenhaus durchgeführt werden, finden beispielsweise durch Pflegefachpersonen oder PhysiotherapeutInnen mit Bachelor- und Masterabschluss im häuslichen Rahmen statt.
Zur Abklärung und Überwachung werden Patienten häufig zunächst in einem Gesundheitszentrum ambulant oder stationär medizinisch und pflegerisch betreut. Die Exkursionsgruppe bekam auch hier die Gelegenheit zur Besichtigung.
Moderne Hochleistungsklinik „Sykehuset“
Im Rahmen der Exkursion fand auch die Besichtigung eines der modernsten Krankenhäuser Norwegens statt. Dies wurde 50 km entfernt der Stadt Fredrikstad „auf die grüne Wiese“ zur Versorgung der Region mit ca. 200.000 Einwohnern erstellt. Die Gruppe bekam Einblicke in die Stationen und OP- und Notfalleinheiten, sowie ein sehr modernes, fahrerloses Logistiksystem in diesem Krankenhausneubau.
Auch in diesem Krankenhaus ist eine Lern-, Wissenschafts- und Simulationseinheit für das medizinische und pflegerische Personal integriert.
Die typische Schärenlandschaft „Hvaler“
Ein Highlight der Norwegen-Exkursion stellte sicherlich die knapp 40-minütige Busfahrt über spektakuläre Brücken, sowie durch Meerestunnel in die südliche Kommune „Hvaler“ dar.
Back in Germany
Nach einer interessanten Woche kam die Reisegruppe mit einem gut gefüllten Rucksack voller skandinavischer Eindrücke wohlbehalten wieder am Flughafen München an.