Das Thema Digitalisierung gewinnt in der Gesellschaft und insbesondere in der Sozialwirtschaft an Bedeutung. Bei der Transformation hin zu ökologisch nachhaltigen Strukturen könnte die Digitalisierung ein zentraler Innovationstreiber sein. Während die Entwicklung in der Sozialwirtschaft noch moderat ist, deuten die allgemeinen digitalen technischen Möglichkeiten darauf hin, dass die Veränderungen in der Sozialen Arbeit und der Sozialwirtschaft weitreichend sein könnten.
Trotz Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes, möglicher sozialer Ungleichheiten und der Grenzen künstlicher Intelligenz zeigen sich Verantwortliche und Fachkräfte sehr aufgeschlossen gegenüber den Potenzialen neuer Technologien. Branchensoftware, Falldatenspeicherung und soziale Medien verbessern bereits heute die Effizienz sozialer Einrichtungen. Ideen wie Soziale Arbeit im Internet,
KI-gestützte Entscheidungsfindung und assistive Technologien erweitern die Perspektiven.
Das vorliegende Themenheft befasst sich mit konkreten Beispielen und grundsätzlichen Perspektiven der Digitalisierung in der Sozialwirtschaft: Helmut Kreidenweis gibt einen Überblick über die Digitalisierung in sozialwirtschaftlichen Arbeitsfeldern, Hendrik Reismann beleuchtet Soziale Arbeit im Internet, Pascal Bastian analysiert Datenauswertungen zur Prognose von Entwicklungen und Sandra Müller und Ina Schiering thematisieren die Chancen assistiver Technologien, insbesondere die Rolle der App RehaGoal für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen.
Editorial-Auszug in: Sozialer Fortschritt - Unabhängige Zeitschrift für Sozialpolitik / German Review of Social Policy, 72 (2023), Duncker & Humblot, 12165 Berlin, Ausgabe 11-2023, S. 807 - 809