An der RWU arbeiten rund 100 Professor*innen und 220 Mitarbeiter*innen, 130 studentische und wissenschaftliche Hilfskräfte sowie 170 Lehrbeauftragte, verteilt auf 15 Hochschulgebäude. Mit einer Themenreihe in den internen News möchten wir in den kommenden Wochen auf Beratungsmöglichkeiten und Anlaufstellen für Mitarbeiter*innen bei Fragen in verschiedensten Bereichen aufmerksam machen. Den Anfang machen wir – für den Fall, dass die Zusammenarbeit mal nicht rund laufen sollte – mit den Konfliktlotsen.
Konfliktlotsen an der RWU
Ein gutes Arbeitsklima ist ein wesentlicher Bestandteil für die Zufriedenheit am Arbeitsplatz. Gegenseitige Wertschätzung und Transparenz sind dabei ebenso wichtig wie gute Führungsqualität und Partizipationsmöglichkeiten der Mitarbeiter*innen. Auseinandersetzungen sollen dabei nicht generell vermieden werden, vielmehr geht es um eine Kultur des respektvollen Dialogs, um einen "Fair Play"-Modus für den Konfliktfall. Die Mitglieder der Beschwerdestelle der RWU sind in solch einem Konfliktfall eine erste Anlaufstelle für die Mitarbeiter*innen der Hochschule. Als „Konfliktlotsen“ möchten sie bereits im Vorfeld bei Problemen am Arbeitsplatz Hilfe bieten.
Fabienne Ronssin vermittelt gerne und hat darüber hinaus ein Zusatzstudium in Mediation abgeschlossen. Mit ihrem Engagement als Vermittlerin bei Konflikten möchte sie vor allem Hilfe anbieten, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist: „Wir verbringen so viel Zeit bei der Arbeit. Deshalb finde ich es sehr wichtig, dass man auch glücklich dabei ist. Nur so kann man kreativ und produktiv sein. Geht es einem aufgrund von Konflikten nicht gut, wird man unzufrieden, weniger effizient und gerät in eine Negativspirale. Oft reicht es schon, ein Problem jemand anderem zu schildern und wenn der Gegenüber aktiv zuhört. Außerhalb der Situation hat man einen anderen Blickwinkel, gemeinsames überlegen hilft.“
Durch Gespräche zu einer Lösung kommen
„Konflikte gibt es überall, wo Menschen zusammenleben und arbeiten“, sagt Professor Dr. Wolfgang Engelhardt, der sich gemeinsam mit Fabienne Ronssin als Konfliktlotse an der RWU engagiert. „Glücklicherweise können viele Konflikte im Bereich der Mitarbeitenden unterschwellig beigelegt werden, ohne dass wir in Erscheinung treten. Wenn dies nicht möglich ist, sind wir erst einmal die Ansprechpartner. Deshalb halte ich auch den Begriff Konfliktlotse für ganz angebracht. Wir sprechen mit den Mitarbeitenden und suchen nach Lösungsmöglichkeiten. Natürlich sind diese Gespräche absolut vertraulich und einige der Gespräche müssen auch einfach als Ventil geführt werden. Das hat aber nichts zu tun mit ‘Konflikte unter den Teppich kehren‘. Meiner Ansicht nach müssen Konflikte ausgetragen werden, das muss man aushalten“, sagt Wolfgang Engelhardt.
Wie es nach einem ersten Gespräch weitergehe, sei daher offen. Eine offizielle Beschwerde könne eingereicht werden, es könne aber auch sein, dass die Konfliktlotsen moderierte Gespräche oder externe Hilfe als nächste Schritte vorschlagen. Fabienne Ronssin und Wolfgang Engelhardt betonen: „Wichtig ist uns, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich in einem Konflikt befinden erst einmal aktiv auf uns zugehen und mit uns sprechen.“
„Es ist immer wieder eine Freude zu sehen, dass man durch Gespräche zu einer Lösung kommt und gemeinsam einen Weg findet. Anderen zu helfen tut einem auch selber gut und man geht mit einem Lächeln raus“, sagt Fabienne Ronssin und weist darauf hin, dass das Team der Konfliktlotsen noch Verstärkung sucht. Laut Dienstvereinbarung sind drei Teammitglieder vorgesehen. Deshalb freuen sich Fabienne Ronssin und Wolfgang Engelhardt über Zuwachs von engagierten Kolleg*innen, die sich in der Konfliktbewältigung an der RWU einbringen möchten.