Das Labor für Digitale Transformation und Entrepreneurship an der RWU, kurz das LAB4DTE, dient der Zusammenkunft von Forschenden und Studierenden, von Firmen, Gründerinnen und Gründern. Genau hier findet auch in regelmäßigen Abständen das „Digitalisierungscafé“ statt. In diesem Vortrags- und Netzwerkformat ging es zum Auftakt ins Sommersemester um die zunehmende Relevanz von 3D-Sensorik und den zugehörigen Kameratechniken. Die Begrüßung im Digitalisierungscafé übernahm Professor Dr. Wolfram Höpken, Leiter des Instituts für Digitalen Wandel an der RWU.
Den Auftakt am Rednerpult machte Professor Dr. Jörg Eberhardt, der in die Grundlagen der 3D-Sensorik und Kameratechnik einführte. Sein Augenmerk lag dabei auf den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten, die von der Smartphone-Gesichtserkennung bis hin zur Nutzung im industriellen Bereich reichen. Dabei kommen sehr unterschiedliche Techniken zum Einsatz. Deshalb, so Eberhardt, „müssen wir erst den Anwendungsfall kennen, um zu entscheiden, welche 3D-Sensorik verwendet werden soll.“ Ein Beispiel der vielfältigen Kameratechniken zur 3D-Erfassung ist die Structured Light Camera, welche die dreidimensionale Form von Objekten erkennen kann und oft in Autos zum Einsatz kommt.
Inwieweit können chatbasierte KI-System Informationen über 3D-Sensorik bereitstellen?
Jörg Eberhardt übergab das Mikrofon an einen Doktoranden aus seinem Institut für Photonische Systeme: Matthias Jäger präsentierte sein Forschungsprojekt, in dem mit Hilfe einfacher Smartphone-Fotos und der daran anknüpfenden 3D-Visualisierung die Passform von Schuhen geprüft werden kann.
Anschließend präsentierte Florian Forster von der ifm electronic GmbH aus Tettnang einen Selbstversuch: Er hatte überprüft, inwieweit chatbasierte KI-System aktuell in der Lage sind, Informationen über 3D-Sensorik und Kameratechniken bereitzustellen. Dabei ging es ihm nicht nur um die Beschreibung der technischen Möglichkeiten, sondern auch ganz konkret um die Berechnungen und Formeln, die in 3D-Sensorik-Verfahren angewendet werden. Sein Fazit: „KI-Systeme können hilfreich sein, sowohl bei der Bildung als auch bei der Anwendung von Formeln. Aber es kann dabei durchaus zu Fehlern kommen.“
Im Anschluss an die Vorträge konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Innovationslabor der RWU, das LAB4DTE, besichtigen und dort unter anderem einen 3D-Bodyscanner näher betrachten.